Staatskapelle Berlin: Erfolgreicher Auftakt des Bruckner-Zyklus in New York und Daniel Barenboims 60-jähriges Bühnenjubiläum an der Carnegie Hall
Pressemitteilung vom 20. Januar 2017
Mit Anton Bruckners 1. Sinfonie hat der lang erwartete Bruckner-Zyklus der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim am gestrigen Abend in der New Yorker Carnegie Hall mit großem Beifall begonnen. Bis zum 29. Januar werden dort alle neun Sinfonien in chronologischer Reihenfolge erklingen – erstmals in der nordamerikanischen Musikgeschichte. Das New Yorker Publikum und Besucher aus aller Welt haben über einen Zeitraum von elf Tagen die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Orchester und ihrem Generalmusikdirektor eine musikalische Reise durch die Biografie und künstlerische Entwicklung des eigenwilligen österreichischen Komponisten zu unternehmen. Rund 200 Musikliebhaber hatten sich vor Beginn des Zyklus’ Tickets für alle neun Konzerte gesichert, weitere 250 Zuhörer erwarben bereits im Vorverkauf zwischen fünf bis acht Karten der Serie.
»This is making history! We’re thrilled to welcome Daniel Barenboim and the Staatskapelle Berlin. We can’t imagine artists more ideal to take our concertgoers on this extraordinary musical journey«, so Clive Gillinson, Intendant der Carnegie Hall.
»Ein gelungener, großartiger Auftakt. Viel Spannung und große Motivation bei uns, viel Aufmerksamkeit im Saal. Ein Publikum, wie man es sich nur wünschen kann«, resümiert Volker Sprenger, Solo-Bratscher und Orchestervorstand der Staatskapelle Berlin, nach dem ersten Konzert.
Komplettiert wurde das gestrige Programm, das mit Standing Ovations gefeiert wurde, durch Mozarts Klavierkonzert Nr. 27 in B-Dur KV 595 mit Daniel Barenboim in der Doppelfunktion als Dirigent und Solist.
Das heutige Konzert am 20. Januar mit Bruckners 2. Sinfonie und Mozarts 20. Klavierkonzert in d-Moll KV 466 markiert nicht nur den zweiten Tag dieses musikalischen Marathons, sondern außerdem ein besonderes Jubiläum: Heute vor 60 Jahren hat Daniel Barenboim als 14-jähriger Pianist mit Prokofjews 1. Klavierkonzert unter der Leitung von Leopold Stokowski sein Debüt an der Carnegie Hall gegeben. Seitdem folgten bis heute über 140 Aufritte an allen drei Spielstätten der renommierten Konzerthalle – u. a. mit der Staatskapelle Berlin, dem London Symphony Orchestra, den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Cleveland Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Orchestre de Paris, dem Chicago Symphony Orchestra und dem West-Eastern Divan Orchestra sowie als Solist am Klavier oder als Kammermusiker. Highlights umfassten den Zyklus aller Klavier- und Violinkonzerte von Mozart mit dem English Chamber Orchestra und Isaac Stern als Solist (1976), einen Zyklus aller Beethoven-Sinfonien mit dem Orchestre de Paris (1982) und dem West-Eastern Divan Orchestra (2013) sowie die Aufführung aller Klaviersonaten Beethovens (1986 und 2003). Bereits zwei Mal (1999-2000 sowie 2008-2009) wurde Daniel Barenboim von der Carnegie Hall dazu eingeladen, die »Perspectives«-Reihe des Hauses zu gestalten und in diesen Spielzeiten besondere künstlerische Akzente zu setzen. Mit der Staatskapelle Berlin hat er in New York bereits drei große Zyklen zur Aufführung gebracht: 2000 widmeten sie sich dabei den Sinfonien und Klavierkonzerten Beethovens, danach den Sinfonien und Konzerten Schumanns (2004) und 2008 dem kompletten zehnteiligen Mahler-Zyklus gemeinsam mit Pierre Boulez. Eine Reihe von Großprojekten, die ihre Fortsetzung nun in Gestalt des Bruckner-Zyklus findet.
Seine erste Begegnung mit Anton Bruckner hatte Daniel Barenboim bereits im Alter von 14 Jahren. In einem Interview mit der New York Times erinnert er sich: »I played with Rafael Kubelik in Australia, of all places. He did the Ninth, and he said, ‘You must come to the rehearsal, because it is a unique world.’ I became completely fascinated by it. I conducted my first Bruckner symphony in 1969.« (13. Januar 2017). Seitdem hat er den Bruckner-Zyklus bereits drei Mal aufgenommen: mit dem Chicago Symphony Orchestra (1970er/80er), mit den Berliner Philharmonikern (1990er) und ab 2010 schließlich mit der Staatskapelle Berlin. Die langjährige, intensive Beschäftigung mit diesem Komponisten gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin führte 2012 zur Aufführung des kompletten Zyklus im Wiener Musikverein sowie im Februar 2016 in der Suntory Hall in Tokio. Bis zum September 2017 werden in mehreren Etappen ebenfalls alle Sinfonien in der Pariser Philharmonie erklingen. Noch im Januar 2017 veröffentlicht die Deutsche Grammophon eine CD-Edition mit den Aufnahmen aller neun Bruckner-Sinfonien – derzeit sind sie digital auf Daniel Barenboims Label Peral Music verfügbar.
Das Abschlusskonzert in New York mit Bruckners 9. Sinfonie wird am 29. Januar per Livestream aus der Carnegie Hall ab 20:45 Uhr (CET) online unter www.staatskapelle-berlin.de mitzuerleben sein!
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