FESTTAGE-Premiere am 25. März: Giuseppe Verdis FALSTAFF in der Regie von Mario Martone und unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim – mit Michael Volle in der Titelpartie

Pressemitteilung vom 7. März 2018

Die diesjährige FESTTAGE-Premiere ist am 25. März Giuseppe Verdis FALSTAFF in einer Inszenierung von Mario Martone, der seine erste Regiearbeit an der Staatsoper Unter den Linden vorstellt. Es spielt die Staatskapelle Berlin unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim, der das Werk erstmals dirigiert. Michael Volle gibt sein Rollendebüt in der Titelpartie.

Giuseppe Verdis FALSTAFF wurde 1893 an der Mailänder Scala uraufgeführt. Es war nach dem Frühwerk »Un giorno di regno« (1840) erst seine zweite komische Oper und gleichzeitig sein letztes Bühnenwerk. Bei Mario Martone spielt die Geschichte um den alternden Lebemann Sir John Falstaff in der heutigen Hausbesetzer-Szene, der er die bürgerliche und neureiche Welt der Familie Ford gegenüberstellt. Für das Bühnenbild zeichnet Margherita Palli verantwortlich, die Kostüme stammen von Ursula Patzak.

Der italienische Regisseur Mario Martone ist sowohl in den Bereichen Theater und Oper als auch Film tätig. Im Jahr 1999 wurde er Direktor des Teatro Argentina in Rom, im selben Jahr inszenierte er mit »Così fan tutte« unter dem Dirigat von Claudio Abbado erstmals eine Oper. In den folgenden Jahren inszenierte er u. a. beim Rossini Opera Festival, an der Opera di Roma, dem Teatro alla Scala in Mailand, der Opéra Bastille in Paris, dem Royal Opera House Covent Garden und am New National Theatre Tokyo. Seine Filme wurden u. a. bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt und erhielten diverse Auszeichnungen, darunter den David di Donatello, den wichtigsten italienischen Filmpreis, und den Nastro d’Argento. Der Soundtrack seines Films »Noi credevamo« von 2011, der das italienische Risorgimento zum Thema hat, besteht aus italienischer Opernmusik des 19. Jahrhunderts. Sein letzter Film »Il giovane favoloso« über Giacomo Leopardi erreichte in Italien über eine Million Zuschauer. Zur Spielzeiteröffnung des Teatro alla Scala in Mailand im Dezember 2017 setzte er Umberto Giordanos »Andrea Chénier« mit Anna Netrebko und Yusif Eyvazov in den Hauptrollen in Szene.

Der Bariton Michael Volle erhielt erste Engagements in Mannheim, Düsseldorf und Köln. Er war dort Ensemblemitglied und später Gastsänger am Opernhaus Zürich und interpretierte hier wichtige Rollen seines Fachs wie Beckmesser und Hans Sachs, Golaud (»Pelléas et Mélisande«), Eugen Onegin, Amfortas und Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro«. Michael Volle gastierte u. a. an der Bayerischen Staatsoper, der Wiener Staatsoper, am Royal Opera House London, an der Opéra National de Paris, dem Théâtre de la Monnaie Brüssel, der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera New York sowie bei den Bayreuther und den Salzburger Festspielen. 2009 wurde Michael Volle der Deutsche Theaterpreis DER FAUST verliehen, 2008 und 2014 wurde er vom Opernmagazin »Opernwelt« als »Sänger des Jahres« ausgezeichnet. An der Staatsoper Unter den Linden trat Michael Volle in den vergangenen Spielzeiten u. a. als Wozzeck, Dr. Schön (»Lulu«), Holländer, Scarpia und Orest auf. Bei der Wiederaufnahme von »Pelléas et Mélisande« in der Regie von Ruth Berghaus im Mai und Juni 2018 wird er als Golaud zu erleben sein.

Zum FALSTAFF-Ensemble gehören neben Michael Volle Barbara Frittoli (Mrs. Alice Ford), Alfredo Daza (Ford), Nadine Sierra (Nannetta), Francesco Demuro (Fenton), Daniela Barcellona (Mrs. Quickly), Katharina Kammerloher (Mrs. Meg Page), Jürgen Sacher (Dr. Cajus), Stephan Rügamer (Bardolfo) und Jan Martiník (Pistola). Darüber hinaus singt der Staatsopernchor, einstudiert von Martin Wright.

Zur Vorbereitung auf die Premiere findet am Sonntag, den 11. März um 11 Uhr im Apollosaal der Staatsoper Unter den Linden eine Einführungsmatinee mit Prof. Dr. Anselm Gerhard, Direktor des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Bern, statt. In dem Vortrag geht es um die Eigenheiten von Giuseppe Verdis letzter Oper FALSTAFF, ihre musikalische Doppelbödigkeit, ihren verborgenen Zynismus sowie ihre Sonderstellung in Verdis Schaffen als komische Oper. Prof. Dr. Anselm Gerhard ist zusammen mit Uwe Schweikert Herausgeber des bei Metzler/Bärenreiter erschienenen »Verdi-Handbuchs«, des deutschsprachigen Standardwerks der Verdi-Forschung, und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Beiträge sowie Programmheftartikel mit Schwerpunkt auf der Oper des 18. und 19. Jahrhunderts. Der Eintritt ist frei.

Eine Pressekarte für die Premiere oder einen Folgetermin reservieren wir Ihnen gerne nach Verfügbarkeit über pressoffice@staatsoper-berlin.de

FALSTAFF
Commedia lirica in drei Akten von Giuseppe Verdi
Text von Arrigo Boito nach »The Merry Wives of Windsor« von William Shakespeare
FESTTAGE-Premiere am Sonntag, den 25. März 2018 um 17:00 Uhr
Weitere Vorstellungen am 28. März und 1. April 2018
Staatsoper Unter den Linden

Eine Werkeinführung findet jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn statt.

Alle Pressemitteilungen