Bilanz 2016/17: Berliner Staatsoper erreicht in ihrer letzten Saison im Schiller Theater eine Auslastung von 90% Prozent. Insgesamt kamen in den letzten sieben Jahren rund 1,3 Millionen Besucher in das Ausweichquartier in Charlottenburg.
Pressemitteilung vom 13. Juli 2017
Mit der morgigen Vorstellung von Wolfgang Rihms »Jakob Lenz« in der Regie von Andrea Breth und mit Georg Nigl in der Titelpartie endet nicht nur eine erfolgreiche Spielzeit 2016/17, sondern nach sieben Jahren auch das Kapitel der »Staatsoper im Schiller Theater«.
In der siebten und finalen Saison im Charlottenburger Quartier hat die Staatsoper zu rund 320 Veranstaltungen eingeladen, darunter zu 13 Musiktheater-Premieren im großen Haus und in der Werkstatt, zu 19 Opernwerken aus dem Repertoire und 84 Konzerten. Unter Leitung von Jürgen Flimm und Generalmusikdirektor Daniel Barenboim wurde eine Auslastung von 90% Prozent erreicht. 180.000 Besucher kamen zu den Veranstaltungen der Staatsoper und Staatskapelle in Berlin sowie zusätzlich über 50.000 Besucher zu den Konzerten von Daniel Barenboim und der Staatskapelle in der New Yorker Carnegie Hall, wo der komplette Bruckner-Zyklus zur Aufführung kam, sowie beim Lucerne Festival, im Wiener Musikverein und in der Elbphilharmonie Hamburg. Den Abschluss der Gastspiele in dieser Saison bilden zwei Auftritte des Orchesters und ihres Generalmusikdirektor bei den BBC Proms am Wochenende (15. und 16. Juli).
Insgesamt gab es vom Herbst 2010 bis zum Sommer 2017 im Schiller Theater und an anderen Spielstätten über 2.400 Veranstaltungen. Darunter befanden sich mehr als 100 Premieren im Schiller Theater, in der Werkstatt sowie an den weiteren Spielorten im Kraftwerk Mitte, in der Schaubühne Berlin, im ehemaligen Orchesterprobesaal auf der Baustelle Unter den Linden und im Café Keese. Darüber hinaus wurden mehr als zwei Dutzend Produktionen aus dem bestehenden Repertoire und über 550 Konzerte gespielt, vom Soloabend bis zur groß besetzten Chorsinfonik. Rund 1,3 Millionen Besucher kamen in den vergangenen sieben Jahren, dazu noch weitere 250.000 zu »Staatsoper für alle« und rund 200.000 (exklusive der beiden Konzerte bei den BBC Proms am 15. und 16 Juli) zu den Gastspielkonzerten der Staatskapelle, die u. a. nach New York, Tokio, Shanghai, Wien, Prag, London, Paris, Luzern, Helsinki, St. Petersburg, Yerevan, Madrid, Barcelona, Bukarest, München, Hamburg, Köln und Dresden führten.
Zu einigen bemerkenswerten Neuproduktionen der letzen sieben Jahre zählen u. a. Igor Strawinskys »The Rake’s Progess« (Ingo Metzmacher | Krzysztof Warlikowski | 2010), Alban Bergs »Wozzeck« (Daniel Barenboim | Andrea Breth | 2011), Leoš Janáceks »Aus einem Totenhaus« (Simon Rattle | Patrice Chéreau | 2011), Luigi Nonos »Al gran sole carico d´amore« im Kraftwerk Mitte (Ingo Metzmacher | Katie Mitchell | 2012), Frank Martins »Le vin herbé« (Franck Ollu | Katie Mitchell | 2013), die beiden Uraufführungen von »For the Disconnected Child« als Koproduktion mit der Schaubühne Berlin (Falk Richter | 2013) und Helmut Oehrings »AscheMOND oder The Fairy Queen« (Johannes Kalitzke | Claus Guth | 2013), Nikolai Rimsky-Korsakows »Die Zarenbraut« (Daniel Barenboim | Dmitiri Tcherniakov | 2013), Salvatore Sciarrinos »Macbeth« im ehemaligen Orchesterprobensaal der Staatsoper Unter den Linden (David Robert Coleman | Jürgen Flimm | 2014), Benjamin Brittens »The Turn of the Screw« (Ivor Bolton | Claus Guth | 2014), Richard Strauss’ »Ariadne auf Naxos« (Ingo Metzmacher | Hans Neuenfels | 2015), Richard Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« (Daniel Barenboim | Andrea Moses | 2015), Wolfgang Amadeus Mozarts »Le nozze di Figaro« (Gustavo Dudamel | Jürgen Flimm | 2015), Agostino Steffanis »Amor vien dal destino« (René Jacobs | Ingo Kerkhof | 2016), Bohuslav Martinůs »Juliette« (Daniel Barenboim | Claus Guth |2016), Richard Strauss’ »Elektra« (Daniel Barenboim | Patrice Chéreau | 2016), Henry Purcells »King Arthur« (René Jacobs | Sven-Eric Bechtolf | 2017), Richard Strauss’ »Die Frau ohne Schatten« (Zubin Mehta | Claus Guth | 2017), Wolfgang Rihms »Jakob Lenz« (Franck Ollu | Andrea Breth | 2017) sowie der »Ring«-Zyklus unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim (2010 – 2013). Wichtige Wiederaufnahmen waren u. a. Richard Wagners »Tristan und Isolde« mit Waltraud Meier und Peter Seiffert sowie Verdis »Macbeth« mit Plácido Domingo in der Titelpartie – beide unter der Leitung von Daniel Barenboim.
Die Werkstatt hat sich in den letzten sieben Jahren als Raum für Neue Musik sowie Kinderproduktionen fest etablieren. Eröffnet wurde sie im Oktober 2010 mit dem Doppelabend »Miss Donnithorne’s Maggot | Infinito Nero« von Peter Maxwell Davies und Salvatore Sciarrino. Es folgten u. a. Produktionen wie »Wissen Sie, wie man Töne reinigt? Satiesfactionen« mit Jan Josef Liefers, Klaus Christian Schreiber und Stefan Kurt in der Regie von Jürgen Flimm, ein Cage-Schwerpunkt im Rahmen von INFEKTION! Festival für Neues Musiktheater (2012), Salvatore Sciarrinos »Lohengrin« mit Ursina Lardi, der Doppelabend »Tagebuch eines Verschollenen | La Voix humane« von Leoš Janáček und Francis Poulenc, Marc Neikrugs »Through Roses« mit Udo Samel, Karlheinz Stockhausens »Originale«, Viktor Ullmanns »Der Kaiser von Atlantis«, Dmitri Schostakowitschs »Moskau Tscherjomuschki«, Aribert Reimanns »Die Gespenstersonate«, die Uraufführung von Oscar Strasnoys »Comeback« und zahlreiche Produktionen für Kinder von César Cuis »Der gestiefelte Kater« bis hin zur Uraufführung von David Robert Colemans »Hans im Glück«