3. Juli: Premiere des Kinderopernhauses Unter den Linden mit »Geschwinde, ihr wirbelnden Winde«. 22 Kinder im Alter von 10 bis 13 Jahren widmen sich Musik von Johann Sebastian Bach – in Kooperation mit dem Staatsballett Berlin

Pressemitteilung vom 29. Juni 2022

Nach der Aufführung von »Sehnsucht.Lohengrin« im Oktober 2021 bringt das Ensemble des Kinderopernhauses Unter den Linden mit »Geschwinde, ihr wirbelnden Winde« am 3. Juli 2022 seine neueste Produktion auf die Bühne des Alten Orchesterprobensaals. 22 Kinder im Alter von 10 bis 13 Jahren, die zuvor bereits ein Projekt in einem der drei regionalen Kinderopernhäuser in Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf oder Reinickendorf absolviert haben, sind im Verlauf der vergangenen Probenmonate zum Ensemble des Kinderopernhauses Unter den Linden zusammengewachsen. Gemeinsam mit professionellen Sänger:innen des Internationalen Opernstudios der Staatsoper und Mitgliedern der Staatskapelle Berlin widmen sie sich erstmals Musik von Johann Sebastian Bach und präsentieren ihre eigens entwickelte Musiktheateraufführung rund um eine Geschichte der griechischen Mythologie. Neben Gesang und darstellendem Spiel, nimmt erstmals auch der Tanz eine zentrale Rolle ein.

Choreographiert und inszeniert wird der Abend von Kathlyn Pope vom Staatsballett Berlin. Musikalisch geleitet wird die Produktion von Adrian Heger, der die Bach-Kantate »Geschwinde, ihr wirbelnden Winde. Der Streit zwischen Phoebus und Pan« BWV 201 für Kinderchor, Clara Nadeshdin, Magnus Dietrich, Benjamin Chamandy und Žilvinas Miškinis, Solist:innen des Internationalen Opernstudios, sowie für ein Instrumentalensemble mit Musiker:innen der Staatskapelle Berlin und der Orchesterakademie eingerichtet hat.

Matthias Schulz, Intendant der Staatsoper Unter den Linden: »In der Verwirklichung dieser Aufführung zeigt sich die kontinuierlich gewachsene, überaus verdienstvolle Arbeit des Kinderopernhauses Berlin mit seiner Gründerin und Leiterin Regina Lux-Hahn an der Spitze eines Teams vieler engagierten Mitarbeiter:innen. Als Staatsoper ist es uns und mir ein wichtiges Anliegen, diese Arbeit zu unterstützen, jetzt und auch zukünftig, um Kindern und Jugendlichen, die nur wenig oder gar keine Berührung mit der Oper haben, für diese Kunstform zu begeistern.«

Regina Lux-Hahn, Initiatorin des Kinderopernhauses: »Zum ersten Mal ist es uns dank der Kooperation mit dem Staatsballett gelungen, „Singen und Spielen“ mit dem Tanz zu vereinen. Ausschlaggebend war der Wunsch, die Kinder mit der Bach’schen Musik bekannt zu machen, die sie dann auch mit viel Freude und Energie angenommen und ausgestaltet haben.«

Die gebürtige Britin Kathlyn Pope absolvierte ihre Tanzausbildung an der Royal Ballet School, London und wurde direkt an das Ballett der Deutschen Oper Berlin engagiert, wo sie in über 100 Balletten zahlreiche Solorollen bedeutender Choreographen, darunter Béjart, Kylián, Forsythe und Prelocaj tanzte. Von 2004 bis 2013 gehörte sie als Tänzerin und Charaktersolistin dem Staatsballett Berlin an, wo sie zusätzlich ab 2006 das Educationprogramm S.T.E.P. entscheidend mitprägte. 2007 choreographierte Kathlyn Pope das »Märchenballett Dornröschen«, welches fünf Jahre zum Repertoire des Staatsballetts gehörte. Dem folgten zwei moderne Tanzstücke der Staatsballettreihe »Shut up and dance!« im Berghain Berlin und an der Komischen Oper. 2010 absolvierte Kathlyn Pope an der Royal Academy of Dance in London ihr Diplom zur Tanzpädagogin mit Auszeichnung und unterrichtet seitdem in Berlin dessen Methodik. Für die Inszenierung von Gounods »Faust« an der Staatsoper übernahm sie 2009 die choreographische Einstudierung, 2017 arbeitete sie als Bewegungscoach und Yoga-Choreographin für Rameaus »Zoroastre« an der Komischen Oper Berlin. Jahrelange choreographische Erfahrungen schlugen sich in der Arbeit mit Jugendlichen nieder, u. a. in Produktionen wie »Romeo und Julia«, einem Tanzstück mit 105 Schüler:innen an der Deutschen Oper Berlin, »Bona Nox« in der Tischlerei der Deutschen Oper mit dem Kammerorchester des Hauses sowie bei den Musicals »Turbulence« im ATZE Musiktheater Berlin und »Hoch Hinaus«, einer Musical-Tournee mit dem Flüchtlingsprojekt von PluralArts International. Kathlyn Pope arbeitet für das Educationprogramm des Staatsballetts »Tanz ist KLASSE!« sowie als Jurorin, Mentorin, Meisterkursleiterin und als freie Choreographin.

Adrian Heger widmet sich als Dirigent und Pianist einem breiten Repertoire von Bach bis zur Neuen Musik. Eine enge musikalische Beziehung verband ihn mit Karlheinz Stockhausen. Unter Stockhausens Gesamtleitung dirigierte er mit 22 Jahren die Uraufführung und CD-Produktion von Stockhausens RECHTER AUGENBRAUENTANZ. Beim großangelegten »aus LICHT«-Festival in Amsterdam dirigierte er 2019 unter anderem Stockhausens Orchesterwerke MICHAELs REISE UM DIE ERDE und LUZIFERs TANZ. Im Oktober 2021 dirigierte er in der Essener Philharmonie die deutsche Erstaufführung von LUZIFERs TANZ in der Originalfassung. Im Konzertbereich arbeitete Adrian Heger mit Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin zusammen. 2014 gab er an der Staatsoper Unter den Linden mit einer Neuproduktion von Karl Amadeus Hartmanns »Simplicius Simplicissimus« sein Debüt als Operndirigent. Von 2014 bis 2020 war er als musikalischer Assistent fest an der Staatsoper Unter den Linden engagiert. Außerdem war er als Dirigierassistent von Marc Albrecht, René Jacobs und Peter Ruzicka tätig. Regelmäßig tritt er auch mit eigenen Orchestrierungen in Erscheinung. Adrian Heger wurde in Berlin geboren und studierte an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin bei Christian Ehwald, Semjon Skigin und Alexander Vitlin. Weitere prägende Lehrer waren George Alexander Albrecht, Dietrich Fischer-Dieskau und Peter Eötvös.

Das 2020 mit dem OPUS KLASSIK ausgezeichnete Kinderopernhaus Berlin, das inzwischen in sechs Berliner Bezirken fest verankert ist, gehört ebenso wie das Opernkinderorchester zu den Säulen der Educationarbeit an der Staatsoper. Im Ursprungsbezirk Lichtenberg, wo die Initiative vor über zehn Jahren von Regina Lux-Hahn ins Leben gerufen wurde, sowie in Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf existieren regionale Zentren, an insgesamt elf Orten sind Schul-AGs initiiert worden, während in der Staatsoper Unter den Linden seit der Spielzeit 2018/19 die Fäden zusammenlaufen. Insgesamt werden Hunderte von Kindern aus allen Berliner Bezirken erreicht, die zum Teil erstmals mit der Kunstform Oper in Berührung kommen. Am Kinderopernhaus sind neben der Staatsoper viele weitere Kooperationspartner beteiligt, darunter Grundschulen, Musikschulen, das Caritas Kinder- und Jugendzentrum Steinhaus und der Basketballverein ALBA BERLIN. Weitere Informationen finden Sie hier: www.kinderopernhaus-berlin.de/

Eine Pressekarte reservieren wir Ihnen gerne nach Verfügbarkeit über pressoffice@staatsoper-berlin.de

GESCHWINDE, IHR WIRBELNDEN WINDE
Der Wettstreit zwischen Phoebus und Pan
Musik von Johann Sebastian Bach
Eine Produktion des Kinderopernhauses Unter den Linden
Premiere am 3. Juli 2022 um 19.00 Uhr
Weitere Vorstellungen:
4., 5., 6. und 7. Juli 2022
Staatsoper Unter den Linden – Alter Orchesterprobensaal
In Kooperation mit dem Staatsballett Berlin

Das Kinderopernhaus Berlin wird durch das Land Berlin gefördert und über die beteiligten Bezirke kofinanziert. Darüber hinaus wird das Kinderopernhaus Berlin gefördert von der Hilti Foundation und der Stiftung Berliner Sparkasse.

Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation herzlich für ihre Unterstützung.

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