Quartett

​OPER IN ZWÖLF SZENEN UND EINEM EPILOG (2011)

​MUSIK UND TEXT VON Luca Francesconinach dem gleichnamigen Schauspiel von Heiner Müller
​ERSTAUFFÜHRUNG DER DEUTSCHEN FASSUNG

Ein Mann und eine Frau. Vielleicht die letzten Menschen. Ihre Liebe ist der Kälte gewichen. Um sich lebend zu spüren und über die eigene Leere hinwegzutäuschen, spielen sie. Der Einsatz sind sie selbst: Als Projektionsflache ihrer Phantasien zwischen Lust, Macht und Gewalt, Unterdrückung, Erniedrigung und Verletzung überschreiten sie Grenzen.

Zeitlich angesiedelt vor der Französischen Revolution und nach dem Dritten Weltkrieg wurde »Quartett« – ein Musiktheaterwerk von Luca Francesconi nach Heiner Müllers gleichnamigem Schauspiel, das auf dem berühmten Briefroman »Gefährliche Liebschaften« von Choderlos de Laclos basiert – 2011 in englischer Sprache uraufgeführt. Der italienische Komponist Luca Francesconi, dessen Werke von Azio Corghi, Karlheinz Stockhausen und Luciano Berio geprägt sind, verbindet in »Quartett« traumsequenzartige Klangflächen und einen durch Live-Elektronik erzeugten Raumklang mit einem farbenreichen kammermusikalischen Grundgestus der Musik. Zur Eröffnung der Spielzeit erlebt »Quartett« mit der Regisseurin Barbara Wysocka, die an der Seite von Daniel Barenboim ihr Debüt an der Staatsoper Unter den Linden gibt, in Berlin die Erstaufführung der deutschen Fassung.

Medien

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»Ein packendes Psychodrama, das musikalisch überzeugt«

Bayrischer Rundfund Klassik, 5. Oktober 2020

»Die Berliner Neuinszenierung von Luca Francesconis bereits 2011 an der Mailänder Scala uraufgeführten Oper „Quartett“ ist ein Lehrbuchbeispiel dafür, wie viele Facetten Stoffe großer Dramatiker haben können.«

Berliner Morgenpost, 5. Oktober 2020

»Die Berliner Staatsoper Unter den Linden hat bei ihrer traditionell angesetzten Premiere zum Jahrestag der Wiedervereinigung einen großartigen Coup gelandet: Der Generationenwechsel zur Entstehung zu Heiner Müllers Text ist vollzogen.«

Concerti online, 5. Oktober 2020

»Elf Jahre nach der Uraufführung ist die Oper nach dem Erfolgsschauspiel des Berliner Schriftstellers Heiner Müller nun auf Deutsch in der Staatsoper Unter den Linden angekommen und wurde vom Publikum ausgiebig gefeiert. Der Komponist zeigte sich mit der musikalischen Umsetzung beim Schlussapplaus sehr zufrieden.«

Bayrischer Rundfund Klassik, 5. Oktober 2020

»Die Tonspezialisten vom Pariser IRCAM steuern eine Surround-Geräuschkulisse bei, spielen zuvor aufgenommene Passagen ein und sorgen für perfekte Balance mit den live gespielten Klängen aus dem Orchestergraben und den beiden Solisten.«

Bayrischer Rundfund Klassik, 5. Oktober 2020

»Unter sorgsamer Leitung von Daniel Barenboim spielen zwei Dutzend Instrumentalisten Francesconis Musik. Die erinnert an Eisschollen, die sich mal übereinanderschichten, mal heftig bersten, mal leicht schaukelnd dahintreiben. Die Sängerleistungen sind beeindruckend. Am Ende sieht sich […] Mojca Erdmann als Marquise heftig bejubelt. Denn ihr Sopran verströmt all das verzweifelte Aufbegehren.«

Berliner Morgenpost, 5. Oktober 2020

»Die Sopranistin Mojca Erdmann ist eine perfekt intonierende Marquise, die ihre verbalen Grausamkeiten in allen Lagen zielgenau platziert. Der Bariton Thomas Oliemans geht den Vicomte etwas robuster an, setzt in seinen Erwiderungen auf Kraft und Durchsetzungsvermögen.«

Bayrischer Rundfund Klassik, 5. Oktober 2020

»Was Mojca Erdmann als Marquise Merteuil und Thomas Oliemans als Vicomte Valmont rein handwerklich an diesem Abend leisten, ist beeindruckend: Denn es gilt nicht nur, die schier endlosen Dialoge zu beherrschen, sondern sie auch noch in vokale Linien umzusetzen, die keinerlei tonale Haltepunkte kennen.«

Der Tagesspiegel, 5. Oktober 2020

»[…] Mojca Erdmann und Thomas Oliemans singen vollendet mit der ganzen Reife ihrer Gesangskunst.«

taz, 5. Oktober 2020

»Die Baritonpartie springt […] immer wieder rasch ins Falsett um, was Thomas Oliemans mit großer Geschmeidigkeit meistert und vor allem in der zweiten Hälfte des Abends brilliert.«

Die deutsche Bühne online, 4. Oktober 2020

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