Die Zauberflöte (Sharon)

Große Oper in zwei Aufzügen (1791)

Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Text von Emanuel Schikaneder

Prinz Tamino verliebt sich anhand eines Bildes in Pamina, die Tochter der Königin der Nacht. Doch diese befindet sich in der Macht von Sarastro. Im Auftrag der Königin macht sich Tamino samt seinem Begleiter Papageno auf, Pamina aus Sarastros Tempelbezirk zu befreien. Doch kaum dort angekommen, stellt sich die Frage, welche der handelnden Figuren gut ist und welche böse, neu. Klar scheint nur, dass Pamina Taminos Liebe erwidert.

Wolfgang Amadeus Mozarts mit Abstand berühmteste Oper ist zugleich auch seine rätselhafteste: In ihr durchdringen sich die gegensätzlichen Welten von populärem Wiener Vorstadttheater und philosophischem Aufklärungsdrama. Im Zentrum von Yuval Sharons Inszenierung – mit Mimi Liens Bilderwelten und Walter Van Beirendoncks fantasievollen Kostümen, die für den »Beazley Designs of the Year 2019« des Londoner Design Museum nominiert sind – steht die Idee einer Collage, wie sie schon Mozarts Musik selbst darstellt, indem sie beständig zwischen den Stilebenen von Volksstück, Singspiel und Opera seria changiert. Dabei setzt sich Sharon mit der Wiener Maschinenkomödie und dem Marionettentheater auseinander, an dem Heinrich von Kleist die verlorene »natürliche Grazie« des Menschen bewunderte. Bei Sharons Inszenierungsansatz hält die kindliche Phantasie die Fäden in der Hand.
Neben dieser Produktion der »Zauberflöte« wird die für die Repertoirepflege so wichtige Everding-Inszenierung auch künftig zu sehen sein – zwei verschiedene Perspektiven auf die weltweit meistgespielte deutschsprachige Oper.

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VORGESCHICHTE
In mythischer Vorzeit herrschten ein König und eine Königin vereint über ein Reich von Tag und Nacht. Beider Tochter war Pamina. Als der König starb, übergab er seine Macht, symbolisiert durch den mächtigen Sonnenkreis, nicht an die Königin, sondern an den Orden der Eingeweihten und deren Oberhaupt Sarastro. Damit war das Reich von Licht und Schatten getrennt. Die Frau des verstorbenen Königs aber versuchte, ihre verlorengegangene Herrschaft als Königin der Nacht zurückzuerobern. Um Pamina dem negativen Einfluss ihrer Mutter zu entziehen, lässt Sarastro sie entführen.

ERSTER AUFZUG
Der junge Prinz Tamino wird auf einer Jagd in den Machtbereich der Königin der Nacht gelockt und von einem Ungeheuer bedroht. In höchster Todesfurcht verliert er das Bewusstsein. Drei Damen der Königin der Nacht streiten sich um den bewusstlosen Jüngling. Der Vogelfänger Papageno klärt den wieder erwachten Prinzen darüber auf, wo er sich befindet. Im Auftrage der Königin überreichen die drei Damen Tamino ein Bild der Königstochter Pamina, in das er sich sogleich unsterblich verliebt. Die Königin versucht, diese Liebe zu benutzen, um Pamina und mit ihr den mächtigen Sonnenkreis von Sarastro zurückzuerlangen. Tamino ist entschlossen, Pamina aus Sarastros Gewalt zu erretten. Papageno wird ihm als Begleiter bestimmt. Beide werden mit Zauberinstrumenten ausgerüstet, einer Flöte und einem Glockenspiel. Drei Knaben sollen sie als gute Geister auf ihrem Weg geleiten. Unterdessen versucht Pamina, Sarastros Herrschaftsbereich zu entfliehen, weil der Sklavenaufseher Monostatos ihr Gewalt antun will. Doch Papageno, der bei seiner Suche auf sie stößt, erzählt Pamina von Taminos Liebe. Sie fliehen gemeinsam. Tamino beginnt bei einer Begegnung mit dem Sprecher der Eingeweihten an der Tempelpforte an Sarastros bösen Absichten zu zweifeln. In seiner Verunsicherung wendet er sich an die unsichtbaren höheren Mächte und erfährt zum ersten Mal die Zauberkraft seiner Flöte. Paminas und Papagenos Flucht wird durch Sarastros Ankunft vereitelt. Doch Pamina entschließt sich, Sarastro die Wahrheit zu sagen. Sie und Tamino begegnen sich. Sarastro bestimmt, Tamino und Papageno in den Prüfungstempel zu bringen. Pamina bleibt als Frau ausgeschlossen.

ZWEITER AUFZUG
Sarastro bittet die Eingeweihten um ihre Zustimmung, Tamino in den Tempel aufzunehmen, und verkündet gleichzeitig seinen Plan, ihn mit Pamina zu vermählen. Als erste Prüfung wird Tamino und Papageno ein absolutes Sprechverbot auferlegt, was für Papageno schier unmöglich ist. Die Königin der Nacht sieht, dass ihre Pläne von Sarastro durchkreuzt werden. Sie dringt in den Tempel ein und fordert Pamina auf, Sarastro zu töten. Sarastro aber setzt Menschlichkeit und Vergebung gegen die Rachsucht der Königin. Die drei Knaben bringen Tamino und Papageno die Zauberinstrumente zurück, die ihnen vor der Einweisung in den Tempel abgenommen worden waren. Pamina vermag Taminos Schweigen nicht zu begreifen und zweifelt an seiner Liebe. Sie beschließt, sich zu töten, und wird im letzten Moment von den drei Knaben daran gehindert. Die entscheidende Prüfung im Feuer-und-Wasser-Tempel bestehen die Liebenden schließlich gemeinsam. Unterdessen will auch Papageno sich umbringen, weil seine endlich gefundene Papagena ihm wieder entrissen wurde. Auch hier treten die drei Knaben als Retter auf. Monostatos verbündet sich mit der Königin der Nacht. Doch ihr Anschlag wird vereitelt. Die Sonne vertreibt das Dunkel. Sarastro kann zusammen mit der Königin der Nacht den mächtigen Sonnenkreis an das neue Herrscherpaar Tamino und Pamina übergeben.

»Ein Einfallsreichtum, der Laune macht«

rbb Inforadio, 18. Februar 2019

»Viele bezaubernde Momente«

rbb Inforadio, 18. Februar 2019

»[…] diese ›Zauberflöte‹ ist ein einziger Sehnervenkitzel«

Der Tagesspiegel, 19. Februar 2019

»Serena Saenz Molinero kann sich auch unter diesen Extrembedingungen musikalisch voll fokussieren: Großartig, wie sie mit der ›Ach, ich fühl‘s‹-Arie bewegt, wie Paminas Verzweiflung hier wirklich zu hören ist. Und umwerfend, wie sie später, als sie endlich mit dem Liebsten vereint sein darf, ihren Ausruf ›Tamino, mein!‹ aus dem zärtlichsten Piano heraus erblühen lässt.«

Der Tagespiegel, 19. Februar 2019

»Über die unbegreifliche Schönheit dieser Musik muss man wirklich nichts mehr sagen, und sie wird auch in der neuen Zauberflöte der Staatsoper sehr gut gespielt und gesungen.«

taz, 19. Februar 2019

»Bei Sharon […] blüht Mozarts Meisterschaft erst richtig auf. Seine unsterblichen Arien und Duette liegen wie Zauberinseln im unablässig sprudelnden Fantasiestrom der Kinder.«

taz, 19. Februar 2019

»Sharon’s ‚Flute‘ is a hit.«

Los Angeles Times, 5. März 2019

»If opera is to have a future, this ‚Flute‘ – love it or hate it – is where to begin.«

Los Angeles Times, 5. März 2019

»[…] the house was full and the audience included the young and stylish. Parents had children in tow. Most – young and old – demonstrated a fascinated enthusiasm, even wild enthusiasm. The children were downright enthralled.«

Los Angeles Times, 5. März 2019

»One final thought about this ‚Flute’: Mozart not only infuses comic-book androids with life but also turns on young people in the audience to the music.«

Los Angeles Times, 5. März 2019

»It was an interesting, wild take on a cherished masterpiece, visually colourful and busy […], but engaging and original, with a well-defined vision and intent.«

Bachtrack, 6. Oktober 2019

»The result was a bold but refreshingly non-preachy production, modern and entertaining, which refrained from forcing societal issues into the story.«

Bachtrack, 6. Oktober 2019